Im Frühling wenn der März erwacht,
wird der Musik ein Dienst erbracht.
Die Leute jubeln Jahr um Jahr:
Hurra, die Musikmess ist wieder da !
Besser gesagt: Vom 11.-15 März fand in Frankfurt die alljährliche
Musikmesse statt. Der genaue Titel lautet eigentlich
´Musikmesse/ProLight+Sound - Internationale Fachmesse für
Musikinstrumente und Noten, Licht-, Ton- und Veranstaltungstechnik´.
Wir haben auch mal reingeschaut, was es denn so tolles Neues gibt,
worüber man berichten sollte.
Da wären zum einen die Streich- und Zupfinstrument, die Holz- und
Metallblasinstrumente, die Schlaginstrument, die Noten und
Fachverlage, die historischen Tasteninstrumente, ... die wir uns aber
nicht näher angeschaut haben. Einen umfassenden Bericht hierüber
werden wir aber in einer der kommenden Ausgaben des Jahres 20xx
nachliefern - Versprochen ! Wir haben uns im Bereich unserer Musik
umgesehen, was gut die Hälfte der Messe im weitesten Sinne ausmachte.
Auf dem DJ-Equipment-Sektor präsentierten sich die alten Bekannten mit
Ihrem Sortiment. Der Trend, den plötzlich jeder für sich zu
beanspruchen scheint, sind die sogenannten Kill-Switches, die überall
wahre Mix-Wunder darzustellen scheinen, denn alle haben die jetzt
irgendwie und nirgends funktionieren sie so gut wie im eigenen Gerät -
und überhaupt.
Die Firma Reloop beispielsweise baut als erster Hersteller diese
Kill-Switches, die auf Knopfdruck die Höhen, die Mitten oder die Bässe
´killen´ in Ihre Battlemixer ein, und löst damit seinen RM 500 ab -
den kleinsten von Reloop. Da das Ganze dann auch noch bloß 198,- DM
kosten soll, scheint ja alles gut zu sein. Wie's klingt kann ich jetzt
aber leider nicht verraten, weil man nur gucken durfte.
Bei Gemini wird es diese Dinger (Kill Switches) ab 659,- DM geben,
eingebaut in einen 2-Kanal-Mixer, der gewohnten Gemini-Sound-Standards
entsprechen dürfte, sonst wohl kaum der Preis. Ein kleiner Hörtest
ergab einwandfrei: die Killswitches killen wirklich - da gibt's
nämlich Unterschiede, manche killen alles, andere killen nur manches.
Und wo wir gerade im Hause Gemini sind, kann ich's auch noch gleich
verraten: voraussichtlich ab Sommer kommt ein neuer 4-Kanal Mixer auf
den Markt, von dem ein Prototyp vorgestellt wurde. Zu erwarten ist ein
Gerät in etwa vergleichbar mit dem Pioneer Mischpult DJM 500.
Inwieweit ein Vergleich zulässig ist, werden wir sehen, wenn es soweit
ist.
Auch Numark stellte seine aktuelle Produktpalette vor, u.a. den
DM1885x, der neben den üblichen Standards über einen eingebauten 16
Bit-12 Sek. Sampler verfügt. Ansonsten das altbekannte, was die
anderen auch alle haben (inkl. "Kill-Switches").
Stichwort Pioneer: Die haben einen ´neuen´ CD-Player entwickelt, den
CDJ-500S. Ein Profi-CD-Player der wohl der neue Standard in Clubs
werden soll. Als "Antwort auf alle Bedürfnisse und Wünsche der DJ's
baut er auf dem CDJ-500II auf, ist aber wesentlich kompakter und
bietet einige Neuerungen, wie z.B. einstellbare Pitch-Regulierung,
wahlweise +/-10% bzw. +/-16% . Ein weiteres Feature ist ´Master
Tempo´, was dafür sorgt, daß sich zwar das Tempo eines Tracks ändert,
nicht aber seine Tonhöhe.
Durch eine spezielle Öldämpfung ist er zudem noch
Vibrationsbeständiger. Wer also keinen Bock mehr auf Vinyl hat,
und/oder sich zukünftig einfach mehr um CD's kümmern möchte, ist hier
sicherlich gut beraten, auch wenn der Preis nicht gerade geschenkt
ist.
Vestax präsentierte den ersten vertikal konstruierten Plattenspieler
der Welt, den PDX-a2. Vertikal, d.h. praktisch, daß der Plattenspieler
nicht wie ein "Normaler" Plattenspieler aufgebaut ist, sondern so als
ob man sein normales Turntable um einen Winkel von 90 Grad entgegen
dem Uhrzeigersinn dreht. Dieses Gerät wurde vornehmlich für Hip Hop
DJ's gebaut, und erleichtert das Scratchen um einiges.
Von den Maschinchen die Musik herstellen, gibt es natürlich auch etwas
zu berichten, z.B. von der Firma Roland. Es wurde hier u.a. die
Weiterentwicklung der MC-303 Groove Box vorgestellt, die MC-505 Groove
Box. Sie bietet neben 714 eingebauten Dance Music Patterns, noch 512
weitere Sounds einschließlich klassischer Drum-und Synth-Sounds wie
TB-303, TR-808, Juno, Jupiter,...und 26 Rhythm Sets. Ein sehr netter
Effekt ist der D-Beam Controller, der die Kontrolle von Effekten und
Tönen durch Handbewegungen steuert, die von einem Infrarotstrahl
erfaßt werden....
Aus Italien stammt ein neues Computerprogramm, das es ähnlich wie der
MusicMaker von Magix ermöglicht Tracks aus Loop-Bausteinen zu
erstellen. Groovemaker heißt die Software aus dem Hause IK Multimedia,
die gemeinsam mit einer Loop CD-Rom kommt, auf der 500 Loops enthalten
sind. Diese kann man dann in 8 Spuren arrangieren und bearbeiten. Die
Handhabung ist meines Erachtens nach sehr benutzerfreundlich, der
Preis ist mit ca.120,- DM angemessen, und ein reichhaltiges Angebot an
weiter Loop-CD's ist in Arbeit.
Von der Getränkefront gibt es auch wieder etwas neues, was auf der
Musikmesse, von der Brauerei Karlsberg präsentiert wurde. Die "brauen"
jetzt ein Bier(-Mischgetränk) namens "STAMPER" mit Coffein, Guarana
und Extrakten exotischer Kräuter (?). Das ganze hat eine rote Farbe
(gefärbt mit Holunderbeersaft), und 6,6 % Alkohol. Wem das nicht
zusagt, der kann auf die neuen LongdrinX zurückgreifen, die abgefüllt
in Flaschen nicht mehr geschüttelt und nicht mehr gerührt werden
müssen. Margaritas, Exotic Punchs und Pina Coladas jetzt also immer
und überall. In diesem Sinne ... PROST.
(tbc)
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